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Edelpriest handgemacht für Meerforelle in Kiel

Zur Herstellung der Stiele der Edelpriests verwende ich bei­spiels­weise Holz von Apfelbaum, Birke, Buchsbaum, Eibe, Els­beere, Erle, Esche, Haselnuss, Kirsche, Kirsch­lorbeer, Lärche, Rho­do­den­dron, Vogel­beere, Weide und Wild­kirsche. Was ich aus den Gärten und den ge­pach­teten Knicks von Bekannten, Freunden, Nachbarn und Ver­wandten be­kommen kann. Manchmal bringe ich von einem Fisch­zug ein Stück Holz von einem Baum mit, der aus der Steil­küste ge­rutscht ist.

Mittlerweile weiß ich genau, welcher Zweig sich für einen Edelpriest eignet. Manchmal stehe ich 10 Minuten vor einem Apfelbaum auf der Suche nach einem Ast mit einer bestimmten Wuchsform und finde ihn nicht. Beim nächsten Baum ...

Christian, der Name für den stärksten Sturm seit 15 Jahren, hat hier im Oktober 2013 viele Bäume ent­wurzelt. Landwirte brauchten Hilfe bei der Beseitigung der Sturmschäden. Ein Kollege tauschte Arbeitskraft und Säge gegen Bäume ein. Ein paar Äste sind für mich «ab­ge­fallen». So hat sich der Bestand meiner Priest­stiele er­höht. Es war sogar eine Erle dabei!

Seit Ostern 2014 habe ich ein paar Stiele vom Holz der Robinie (Silberregen), Kastanie und Rose. Endlich habe ich Robinienholz für einen Prieststiel hier. Ich bin ge­spannt, wie sich dieses Holz hier entwickelt.

Es gibt Edelpriests von Hardy mit lackierten Stie­len aus Hart­holz (Mahagoni?). Ich finde, Stiele aus un­seren Obst­hölzern, geölt und nicht lackiert, passen besser als Stiele aus Tropen­hölzern oder aus Bambus zu den Priests, die hier an unseren nord­ischen Ge­wäs­sern mitgeführt werden.
Blick durch die Zweige eines Apfelbaums auf die See
Blick durch die Zweige eines Apfelbaums auf die See

Metallstiele? Halt auf! Im Winter friert man da­ran bestimmt fest ...

Mitunter lege ich das Holz eine Woche in Salzwasser ein. Danach eine Woche in destiliertes Wasser. Die Osmose oder Diffusion reinigt das Holz porentief. So nimmt es das Öl noch besser auf. Das selbe gilt für Holz, dass der Witterung ausgesetzt war.
Stiele der Priests in der Witterung im Winter
Stiele der Priests in der Witterung im Winter

Irgendwann kann ich mit der Glättung und Ölung be­ginnen. Zur Glättung kommt Schleifpapier bis 5000er Körn­ung zum Einsatz. Auch die von Patrick ge­drehten Köpfe werden felsenfest auf den Stiel gebracht. Ich habe diese Köpfe, vor Beschädigungen geschützt, in einer sicheren, blauen Umhüllung bekommen. Des­halb werden diese Köpfe für die Priests für mich immer «das blaue Wunder» sein.
Von Patrick: Priestköpfe, blauer Schutz, DANKE
Von Patrick: Priestköpfe, blauer Schutz, DANKE

Im Kopfbereich bringe ich eine Wicklung Madeira Poly­neon Garn an. Diese Wicklung lackiere ich mit bestem Rutenlack. Und PENG, schon ist der Edelpriest nach wen­igen Monaten fertig! Na gut, nicht immer. In dem lange dauernden Fertigungsprozess reisst schon mal ein Stiel ein. Das ist dann ärgerlich.

Nicht sehr erfreulich ver­liefen bisher meine Arbeiten mit dem Holz des Schwarz­dorns, der Schlehe.

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